Störstrukturen können die diagnostische Bildqualität beeinträchtigen. Je nach Ausprägung kann dies zu Fehlinterpretationen oder übersehenen Strukturen führen. Selbst wenn die Störstrukturen nicht im unmittelbaren diagnostischen Bereich liegen, können sie durch Ablenkung des Befunders zu Fehlern in der Diagnostik führen.
Manche Störstrukturen werden durch Systemkomponenten hervorgerufen, andere durch Handhabungsfehler oder Verunreinigungen. Im einen Fall muss ein Technikereinsatz veranlasst werden. Im anderen Fall kann sogar eine einfache Reinigung frei zugänglicher Komponenten, wie der Kompressionshilfe, ausreichend sein.
Eine richtige Einschätzung der möglichen Ursache von Störstrukturen kann eine effiziente Beseitigung der Störstrukturen ermöglichen. Ziel ist, eine optimale Bildqualität schnellstmöglich wiederherzustellen und potentielle Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten.
Das bereitgestellte Flussdiagramm wurde zur standardisierten Beschreibung von Störstrukturen an digitalen Vollfeldsystemen (DR) anhand deren Form erstellt. Damit kann die Vorklärung bzw. die allgemeine Kommunikation zwischen Betreibern, radiologischen Fachkräften, Medizinphysik-Experten des Referenzzentrums und Technikern unterstützt werden. Weiterhin können aufgrund der Eingrenzung potentieller spezifischer Ursachen allgemeine Empfehlungen zum Handlungsbedarf abgeleitet werden.
Die drei zentralen Kriterien im Flussdiagramm zur Beschreibung der Störstrukturen (grau hervorgehoben) sind:
- Form abgrenzbar?
- Position bleibt unverändert?
- Gesamter Bildbereich?
In dem Fall, dass die Form abgrenzbar ist, stehen drei mögliche Formen zur Auswahl (pink hervorgehoben):
- Punktförmig;
- Länglich;
- Irregulär.
Anmerkung: Die Bezeichnung „irregulär“ repräsentiert alle Formen, die nicht punktförmig und länglich sind.
Für jede Kombination der o. g. Kriterien werden im Flussdiagramm die nach Erfahrungswerten der Physikalisch-Technischen Qualitätssicherung des RZSW am häufigsten auftretenden Ursachen bzw. ursächlichen Systemkomponenten angegeben.
Es besteht die Möglichkeit, dass unterschiedlich bedingte Störstrukturen zeitgleich innerhalb einer Aufnahme auftreten.
Ergänzend zum Flussdiagramm wird in Kürze eine Sammlung repräsentativer Störstrukturen mit bestätigter Ursache zu Vergleichszwecken bereitgestellt.